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Phototechnik aus Jena, Dresden und Görlitz
Die Pentona
Zeiss Ikon, die Kamera-Werke Niedersedlitz und der VEB Kamera- und Kinowerke – gleich drei verschiedene Hersteller standen hinter diesem kleinen Photoapparat. Dieses Kuriosum kennzeichnet die Pentona als ein Kind aus der schwierigen Umbruchphase der DDR-Photoindustrie in der zweiten Hälfte der 50er Jahre.
Neue Prämissen in der Amateurphotographie
In den zehn Jahren nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges geriet der Photomarkt in einen starken Wandel. Bereits während der 30er Jahre waren anspruchsvolle Photoamateure zunehmend von den meist recht spartanisch ausgestatteten Rollfilmkameras zur Kleinbild-Photographie gewechselt. Mit neuen feinkörnigen Filmemulsionen konnten trotz der nur briefmarkengroßen Negative erstaunlich gute Vergrößerungen erzielt werden und der sehr kostengünstige Kinéfilm erlaubte auch mehrere Aufnahmen hintereinander vom selben Motiv, um beispielsweise den richtigen Moment "einzufangen". Außerdem waren bereits kurz vor dem Kriege mit den Kodachrom(e)- und den Agfacolor-Filmen neue Farbverfahren auf dem Markt erschienen, die endlich auch für den Hobbyphotographen geeignet waren. Mit dem wachsenden wirtschaftlichen Wohlstand in den 50er Jahren erlebte nun diese Farbphotographie einen enormen Aufschwung und im Gleichzug wurden die Kunden von den Rollfilmformaten zum Kleinbild gelockt, denn Farbfilme wurden von Photoamateuren lange Zeit fast ausschließlich im 35-mm-Format gekauft. Das lag daran, daß damals farbige Papierabzüge nach dem Negativ-Positiv-Verfahren aufgrund der hohen Kosten für den Amateur keine Rolle spielten. Vielmehr dominierte das Kleinbild-Diapositiv die Farbphotographie. Diese Dias brauchten im einfachsten Falle nur in einen kleinen Betrachter eingelegt zu werden, oder aber sie wurden im Wohnzimmer mit einem Projektor an die Wand geworfen. Nach mehr als 100 Jahren Photographie erfüllte sich in den 1950er Jahren endlich der große Traum von farbigen und naturgetreuen Bildern für Jedermann.
Ab 1960 bot der Umkehrentwicklungsdienst des VEB Filmfabrik Agfa Wolfen eine maschinelle Rahmung der Diastreifen in Papprähmchen nach dem Vorbild der US-amerikanischen Firma Kodak an. Das galt aber nur für das Standard-Format 24x36 mm. Die Bildgrößen 18x24 und 24x24 mm blieben von dieser Dienstleistung ausgeschlossen.
Dazu bedurfte es aber auch einer Kleinbildkamera, die ähnlich "problemlos" für Jedermann greifbar wäre wie mittlerweile der Farbfilm. Das heißt sie mußte bei guter Qualität gleichermaßen preiswert wie in ausreichender Stückzahl in die Geschäfte gebracht werden. Nun könnte man meinen, der VEB Zeiss Ikon sei doch mit seiner Taxona auf diesem Gebiet eigentlich ganz gut aufgestellt gewesen. Doch diese kleine Taxona hatte eine Eigenheit, die sie in Anbetracht der oben geschilderten Marktentwicklungen der letzten Jahre problematisch machte: Sie arbeitete nämlich mit einem quadratischen Bildformat von 24x24 mm Größe. Sowohl in Bezug auf die Diarahmung als auch in Hinblick auf die zunehmend automatisierte Laborverarbeitung von Schwarzweißfilmen entpuppten sich derartige Sonderformate nun als ausgesprochen hinderlich. Der Amateur verlangte daher nach einer wohlfeilen Kleinbildkamera, die mit dem mittlerweile zum Standard etablierten Bildformat 24x36 mm arbeiten mußte.
Zentrale Probleme beim VEB Zeiss Ikon
Doch der große Leitbetrieb des DDR-Kamerabaus hatte auf diesem Feld nichts im Angebot. Im Gegenteil: Der VEB Zeiss Ikon war während der 50er Jahre in eine tiefe Krise geraten. Dabei spielten gleichermaßen externe wie hausgemachte Schwierigkeiten eine Rolle. Bereits der Start der Nachkriegs-Kameraproduktion war durch Konstruktionsmängel an der Spiegel-Contax verhagelt worden, die einen großen Vertrauensverlust auf den Exportmärkten sowie aufwendige Nachbesserungsarbeiten nach sich zogen und den VEB Zeiss Ikon schon Anfang der 50er Jahre in eine bedenkliche finanzielle Lage gebracht hatten [Vgl. Jehmlich, Pentacon, 2009, S. 58]. Dazu gesellte sich ein Verzetteln der Zeiss-Ikon-Konstruktionsabteilung in völlig überambitionierten Projekten wie der Pentax und der Pentaplast oder der technischen Sackgasse einer Dresdner Contaflex. Dies zusammengenommen führte dazu, daß dieser riesige Betrieb mit seinen fast 5000 Beschäftigen [1956, vgl. ebenda, S. 59.] kaum noch auf den internationalen Märkten verkäufliche Produkte im Angebot hatte. Die Verantwortung für diese mißliche Lage des VEB Zeiss Ikon muß also zu einem großen Teil der Entwicklungsabteilung des Betriebes zugerechnet werden.
Das ist aber nur die eine Hälfte der Erklärung. Die andere hängt damit zusammen, daß der VEB Zeiss Ikon in den 1950er Jahren in die Situation geriet, daß auf seinen Schultern gewissermaßen die Frage danach ausgetragen wurde, inwieweit die Unternehmensenteignungen durch die Sowjetische Besatzungsmacht und die "ostzonalen" Behörden nach 1945 rechtmäßig gewesen sind. Man kann es nur vor dem Hintergrund des scharfen Kalten Krieges jener Zeit verstehen, daß diese Frage dabei über die rein wirtschaftsjuristische Dimension hinaus zu einem Angriff auf die Souveränität und mithin das Selbstverständnis der DDR erhoben wurde. Und die zentrale Rolle von Zeiss in Jena und Zeiss Ikon in Dresden läßt sich wohl daraus erklären, da beide zu den absoluten Vorzeigebetrieben des kleinen Landes gehörten. Der Hintergrund lag darin, daß der Dresdner Standort der Zeiss Ikon AG nach dem Zweiten Weltkrieg zunächst im Oktober 1945 durch den Befehl 124 der Sowjetischen Militäradministration unter treuhänderische Verwaltung gestellt und anschließend zum 30. Juni 1946 in Volkseigentum überführt worden war [Vgl. Blumtritt, 2000, S. 106 und 114]. Diese faktische Enteignung wurde nach zwei Jahren eines "rechtlichen Schwebezustandes" am 17. April 1948 durch den Befehl 64 der SMAD für juristisch verbindlich erklärt. Diesem ostzonalen Schritt war allerdings vorausgegangen, daß der Aufsichtsrat der Zeiss Ikon AG in der amerikanischen Besatzungszone bereits am 3. März 1948 den Sitz der Gesellschaft nach Stuttgart verlegt hatte [Vgl. ebenda, S. 122.]. Diese Situation führte dazu, daß in der Folgezeit zwei Zeiss-Ikon-Unternehmen mit ihren Produkten auf den Märkten auftraten und sich in den 50er Jahren vor bundesdeutschen Gerichten erbittert um das Eigentum am Firmennamen Zeiss Ikon und an den Warenzeichen stritten. Lange bevor in dieser Frage zu Jahresbeginn 1958 ein endgültiger Gerichtsbeschluß zugunsten der Zeiss Ikon AG in Stuttgart gefällt wurde [Vgl. Jehmlich, 2009, S. 59.], müssen sich die Verantwortlichen in Dresden aber bereits im Klaren gewesen sein, daß langfristig eine Niederlage zu befürchten sein wird. Nur so läßt es sich erklären, weshalb offenbar aus der Furcht heraus, all die in der Bundesrepublik angemeldeten Patente für die Neuentwicklungen dieses Betriebes an Stuttgart zu verlieren, bereits ab 1956 eine umfangreiche Umschreibungsaktion von Patentanmeldungen auf "Alibi-Betriebe" eingeleitet wurde.
Damit gelang es dem VEB Zeiss Ikon nicht nur, seine Funktion als Devisenbeschaffer nicht erwartungsgemäß zu erfüllen; nein angesichts der juristischen Lage hatten auch seine weltbekannten Markennamen ihren Wert eingebüßt. Man kann nur erahnen, welche internen Spannungen es damals in Dresden gegeben hat, die dazu führten, daß im Frühjahr 1957 der Bau von Photokameras offiziell dem VEB Kamera-Werke Niedersedlitz unterstellt wurde. Das kam einer Zerschlagung des VEB Zeiss Ikon gleich, dessen Firmenbezeichnung durch ein Umbenennen des Restbetriebes in VEB Kinowerke im darauffolgenden Jahr vollständig aus dem DDR-Wirtschaftsgefüge getilgt wurde. Auch diese Phase war letztlich nur ein kurzer Zwischenschritt, da die Funktionäre ohnehin bereits einen längst überfälligen Konzentrationsprozeß innerhalb der zersplitterten Dresdner Kamerabauindustrie ins Auge gefaßt hatten. Die Kamerabaubranche wurde durch die Schaffung des VEB Kamera- und Kinowerke (später "Pentacon") zu Jahresbeginn 1959 gewissermaßen zum Prototyp für die umfassende "Kombinatisierung" der DDR-Wirtschaft in der späten Ulbricht-Ära.
Pentona-Montage im VEB Kamera- und Kinowerke festgehalten von Höhne und Pohl im Juni 1960 [Deutsche Fotothek Aufn.-Nr.: df_hpm_0004673_002 und df_hpm_0004672_002]
Die Gesamtheit der oben genannten Hintergründe sind als Erklärung dafür zu sehen, weshalb die Pentona zwar noch von der Entwicklungsabteilung des VEB Zeiss Ikon initiiert und auch noch von diesem Betrieb zur Frühjahrsmesse 1956 vorgestellt worden war [Vgl. Bild & Ton, Heft 3/1956, S. 75/76], die eigentliche Serienproduktion dann aber zunächst unter der Ägide des VEB Kamera-Werke Niedersedlitz stattfand. Wie weiter unten zu sehen ist, wurde jetzt sogar das KW-Logo auf die Kamera geprägt bzw. auf die Anleitungen gedruckt. Genauso wie bei der Spiegel-Contax erfolgte die Fertigung aber selbstverständlich weiterhin in den Betriebsteilen von Zeiss Ikon, und nicht etwa in Niedersedlitz. Dieser seltsame betriebliche Umbau hat schon viele Autoren (wie zum Beispiel Herrn Kuć) verwirrt und zu falschen Schlüssen getrieben. Dieses Verschwinden des VEB Zeiss Ikon war lange Zeit ein blinder Fleck in der Geschichte der DDR-Photoindustrie, weil es mit einer Niederlage gegenüber dem Klassenfeind verkoppelt war und deshalb offenbar nicht großartig thematisiert wurde.
Neue technische Lösungswege für eine Massenkamera
Vor diesem Hintergrund kann diese Pentona fast schon als letztes Aufbäumen des VEB Zeiss Ikon angesehen werden und als Versuch, zumindest für den Inlandsmarkt eine Amateurkamera zur Befriedigung des Massenbedarfs zu schaffen. Dazu wurde auffallend deutlich vom Grundaufbau bisheriger Kleinbildkameras abgegangen. Davon zeugen auch einige Schutzrechteanmeldungen, die nicht nur Aufschluß über die neuartigen Konstruktionsansätze dieser Kamera, sondern auch noch etwas nähere Einblicke in den Auflösungsprozeß des VEB Zeiss Ikon bieten.
Im Gegensatz zur sogenannten Einzelplatzmontage wie noch 1960 bei der Pentona I wurde bei der Pentona II zur Fließbandmontage übergegangen. Photographiert von Höhne/Pohl im Januar 1965 [Deutsche Fotothek, Datensatz Nr. df_hpm_0011187_011].
Die früheste Gebrauchsmuster-Anmeldung für die Pentona ist die Nummer DBGM 1.726.119 vom 20. Februar 1956, eingereicht durch den VEB Zeiss Ikon. Gegenstand war der neuartige Grundaufbau der Kamera, bei der eine Metall-Kunststoff-Bauweise zur Anwendung kam. Kunststoffe wie Bakelit waren zwar vorher schon öfters im Kamerabau angewendet worden, allerdings hauptsächlich bei Modellen der niederen Preisklassen. Dabei hatte es sich durchweg um sogenannte Pressmassen (Duroplaste) gehandelt, die vergleichsweise aufwendig unter hohem Druck über einen längeren Zeitraum hinweg ausgehärtet werden mußten. Sogenannte thermoplastische Kunststoffe, die durch Erhitzen verflüssigt und nach Erkalten wieder fest werden, erlaubten dagegen, Bauteile in rasender Geschwindigkeit im Spritzgußverfahren herzustellen. Daher wurden sie damals auch Spritzmassen genannt. Mit dieser Verkürzung der Verarbeitungszeit eröffneten sich völlig neue Perspektiven auch im Kamerabau.
Doch diese Kunststoffe hatten andere Eigenschaften als die bisher verwendeten Bakelite und Melamine. Statt hart und formstabil, aber auch spröde und zerbrechlich wie diese Duroplaste, waren Thermoplaste vergleichsweise weich, aber auch wesentlich elastischer. Wenn man hohe Präzisionsanforderungen einhalten wollte, konnte man nicht einfach die ganze Kamera aus Thermoplast bauen. Um die Vorteile der einfachen Verarbeitung von thermoplastischen Kunststoffen auch an einer Mittelklassekamera wie der Pentona anwenden zu können, wurde die neue Kamera nun so konzipiert, daß alle für die Präzision und Stabilität wichtigen Bestandteile wie Filmführung, Objektiv, Verschluß, Andruckplatte usw. an einem metallenen Träger befestigt waren, der aber in ein Gehäuse aus Kunststoff gesetzt und von diesem umschlossen wurde.
Innerer Träger aus Alu-Druckguß (oben) und äußere Gehäuseschale aus Plastwerkstoff (unten) bei einer Pentona II, die sich vor allem durch ihren Schnellschalthebel vom Vorgängermodell abhebt.
Bei der Pentona handelte es sich dabei um den Werkstoff Polystyrol [Vgl. Stapf, Helmut: Fotografische Praxis, Einlageblatt Typentafel II, 1957]. Dieser Kunststoff war einerseits vergleichsweise hart und formstabil, verfügte aber gleichzeitig über eine ausreichende Elastizität, die geringe Paßfehler zwischen dem Träger aus Metall und dem Außengehäuse ausglich und daher aufwendige Anpassungsarbeiten unnötig machte. Das alles waren sehr gute Voraussetzungen für eine Großserienfertigung. Probleme mit der Lichtdichtheit dieser eingefärbten Kunststoffmasse, wie sie etwa zur selben Zeit bei der einfachen Boxkamera Knips auftraten, waren offenbar mittlerweile überwunden. Oder sie waren möglicherweise der Grund für die verspätete Serienfertigung der Pentona.
Letzte Prüfung des Fokusmaßes einer fertiggestellten Pentona II am Autokollimationsfernrohr. Höhne/Pohl im Januar 1965 [Deutsche Fotothek Aufn.-Nr.: df_hpm_0011181_006 und df_hpm_0011181_008].
Ein zweites Gebrauchsmuster zur Pentona wurde durch den VEB Zeiss Ikon mit einem Schreiben vom 21. Februar 1956 in der Bundesrepublik angemeldet [DBGM 1.726.122]. Es beschreibt die unkompliziert zu fertigende Bauform des Bildzählwerks dieser Kamera. Beide Gebrauchsmuster wurden in der Folgezeit (teils mehrfach) auf andere Inhaber umgeschrieben.
Um so interessanter erscheint vor diesem Hintergrund nun, daß ein drittes Gebrauchsmuster, das als Anmeldedatum den 14. März 1956 hat, nun den Briefkopf der Kamera-Werke Niedersedlitz trägt [DE1.728.285]. Kann man daraus schließen, daß bereits zu diesem Zeitpunkt die Konstruktionsverantwortung für die Pentona an diesen Betrieb übergeben worden war? Der Inhalt jedenfalls schützt die Anbringungsart der vorderen Zierkappe um das Objektiv herum.
In Bezug auf den neuartigen Blendenrechner für Blitzaufnahmen, den die Pentona aufzuweisen hatte, konnte am 16. Februar 1956 noch in Österreich ein Patent erlangt werden. Es trägt die Nummer AT201.422. Anmelder war der VEB Zeiss Ikon.
Nachdem was uns die oben gezeigten Briefköpfe suggerieren, muß zwischen Februar und März 1956 in Dresden irgendetwas passiert sein, daß der Anmelder der Schutzrechte vom VEB Zeiss Ikon hin zu den Kamerawerken Niedersedlitz wechselt. Dazwischen lag übrigens die Leipziger Frühjahrsmesse vom 26. Februar bis 8. März 1956. Für mich ist das bislang das früheste Anzeichen dafür, daß der man in Dresden nach etwa zehn Jahren der Konfrontation mit Stuttgart damit begann, das Markenzeichen "Zeiss Ikon" aufzugeben.
Eine Werbeanzeige von 1956, die für sich spricht: Der VEB Zeiss Ikon auf der Suche nach neuen Perspektiven
Unten: Eine weitere Werbung vom November 1956 beteuert, daß die Pentona "jetzt überall zu haben" sei. Mit ihren 106,- Mark gab es nun endlich eine amateurgerecht preiswerte Kleinbildkamera von Zeiss Ikon.
Modellübersicht
Die auf der zur Leipziger Frühjahrsmesse 1956 erstmals gezeigte Pentona war bereits ab der zweiten Hälfte desselben Jahres lieferbar. Der rasche Bedeutungsgewinn des Kleinbildfilms beim Photoamateur verlangte dringend nach entsprechenden Kameras. Als "die neue, preisgünstige Kleinbildkamera 24 x 36 mm" beworben, bot die Pentona ganz zeitgemäß eine Blitzlicht-Synchronisation, ein automatisches Bildzählwerk, eine Doppel- und Leerbelichtungssperre, einen Steckschuh und den oben bereits erwähnten "Blendenrechner" für Blitzaufnahmen. Als Objektiv wurde standardmäßig das Meyer Trioplan 1:3,5/45 im Priomat 00 Verschluß verbaut. Später folgte das lichtstärkere Meyer Domiplan 1:2,8/45 und das E. Ludwig Meritar 1:3,5/45. Mit all diesen Objektiven waren problemlos Farbaufnahmen auf Agfacolor Umkehrfilm möglich. Solche "bunten" Urlaubsdias erfreuten sich damals größter Beliebtheit.
Literatur:
Neues für den Lichtbildner, Bericht über die Leipziger Frühjahrsmesse 1956 , in: Die Fotografie 4/1956, S. 120.
Loose, Erhard "Die Pentona, eine neue Kleinbildkamera", in: Die Fotografie 9/1956, S. 259
Die Pentona (I)
Detailunterschiede:
Die Optik ist mit dem Gütezeichen "S", dem roten "V" und der Seriennummer versehen. Neben der gezeigten "deutschen" Variante, existieren auch Exemplare, die für den Export hergestellt wurden. Bei diesen ist die Entferungsscala und der "Blendenrechner" in feet beschriftet und das Stativgewinde in 1/4 Zoll ausgeführt. Auf der Rückwand ist rechts (in Aufnahmerichtung) die Betriebsnummer 12/2034 und das Gütezeichen 1 eingeprägt, links befindet sich der Schriftzug " MADE IN GERMANY". Vorn gut zu sehen (im Bild links), der große Ernemann-Turm.
Eine geringe Zahl an Exemplaren der Pentona trägt auch eine Fabrikations-Nummer, als Beispiel sei die Pentona Nr. 251 genannt, die die Fabrikations-Nr. 5070 467 trägt.
Pentona Nr. 20221 Bestell.-Nr. 152 470, Priomat Verschluss mit Trioplan 1:3,5/45 Nr. 175229
Der Prospekt von 1956 ist noch mit VEB Zeiss Ikon Dresden gekennzeichnet. DV: III/9/7 It 2332/56 5
Best. - Nr. 231
6756 Ra III-9-5 257 15 It 5377/57
15.000 Exemplare ohne Herstellernennung
6014 Ra III-9-5 357 1
1000 Exemplare ohne Herstellernennung
6524 Ra III-9-5 1057 16 Ag 10/0826/57
Detailunterschiede:
Die Kamera selbst hat noch alle Merkmale wie das oben gezeigte Exemplar. Alle dazugehörigen Papiere sowie der Karton sind mit dem KW Logo versehen.
Pentona Nr. 39469 Bestell.-Nr. 152.470 Priomat Verschluss mit Trioplan 1:3,5/45 Nr. 1824865
Detailunterschiede:
Die Optik trägt das Gütezeichen "S", es fehlen das rote "V" und die Seriennummer. Der Verschluß ist mit dem Gütezeichen "1" und dem KW-Logo versehen. Während die Kameras mit dem großen Turmsymbol, auf der Rückwand die Betriebs-Nr. 12/2034 rechts tragen, wurde bei den Kameras mit dem KW-Logo, die Betriebs-Nummer 12/2035 auf der linken Seite der Rückwand angebracht. Die Besonderheit, ist hier keineswegs der Seitenwechsel. Das Besondere, ist die Betriebs-Nummer an sich und deren Vorfinden im Zusammenhang mit dem KW-Logo.
Pentona Nr. 75632 Bestell.-Nr. 152.470 Priomat Verschluss mit Trioplan 3,5/45
Detailunterschiede:
Die Optik trägt kein Gütezeichen. Das bei diesem E. Ludwig Meritar 3,5/45 noch vorhandene rote V, lässt die Vermutung zu, daß diese Optik ursprünglich nicht für die Pentona gedacht war. Da auch die für die Pentona hergestellte Sonnenblende, mit einem Aufsteckdurchmesser von 32 mm nicht passt, untermauert diese Vermutung. Der Verschluss trägt das Gütezeichen 1 und den Ernemannturm. Wie das vorherige Gehäuse, trägt auch dieses, das KW Logo und die Betriebs-Nummer 12/2035.
Pentona Nr. 88758, Bestell.-Nr. 152.490, Priomat Verschluß mit Meritar 3,5/45
Die Pentona II
Detailunterschiede:
Die Optik trägt das Gütezeichen 1, der Verschluss das Gütezeichen 1Q und den Ernemannturm. Die Rückwand ist jetzt mit einem kleinem Ernemannturm versehen und trägt nur noch das Gütezeichen 1. Ein weiteres Detail ist, daß das Trioplan jetzt mit feet- und Meterteilung beschriftet ist.
Pentona II Nr. 102607, Bestell.-Nr. 152.070, Priomat Verschluss mit Trioplan 3,5/45
Detailunterschiede:
Das Domiplan 2,8/45 ist mit dem Gütezeichen 1 versehen, der Verschluss trägt nur noch den Schriftzug "PRIOMAT".
Pentona II Nr. 140600, Bestell-Nr. 152.16, Priomat Verschluss mit Domiplan 2,8/45
100 140 | Trioplan 3,5/45 mit Priomat 00 Verschluß (811 070) für Pentona II Meterteilung |
100 141 | Trioplan 3,5/45 mit Priomat 00 Verschluß (811 071) für Pentona II feet-Teilung |
100 150 | Meritar 3,5/45 mit Priomat 00 Verschluß (811 070) für Pentona II Meterteilung |
100 151 | Meritar 3,5/45 mit Priomat 00 Verschluß (811 071) für Pentona II feet-Teilung |
100 160 | Domiplan 2,8/45 in Priomat 00 Verschluß |
100 470 | Trioplan 3,5/45 in Priomat 00 (Erz. Nr. 811 010) für Pentona |
100 480 | Trioplan 3,5/45 in Priomat 00 (Erz. Nr. 821 010) für Pentona |
100 490 | Meritar 3,5/45 in Priomat 00 für Pentona |
152 000 | Pentona Tubuskamera 24 x 36 Gehäuse |
206 150 | Aufsteck-Sonnenblende 32 mm |
212 402 | Bereitschaftstasche für Pentona II, Rindsleder glatt |
212 403 | wie 412 402, II. Wahl |
Yves Strobelt, Marco Kröger
letzte Änderung: 17. Februar 2023
Yves Strobelt, Zwickau
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