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Phototechnik aus Jena, Dresden und Görlitz
Makroobjektiv mit fest integriertem Ringblitz
Dieses für medizinische Zwecke gedachte Spezialobjektiv der Japanischen Firma Yashica habe ich auf Praktica B umgerüstet. Dabei wurde die ursprünglich zwangsweise an den Abbildungsmaßstab gekuppelte Blendenverstellung fallengelassen und ein normaler Blendenring installiert. Das ist deshalb möglich, weil die Praktica BX20 mit ihrer Blitzinnenmessung das Blitzlicht "autodynamisch" an die Blendenöffnung und den Aufnahmeabstand anpaßt. Dazu dient das speziell adaptierte Cullmann-Blitzgerät mit Olympus/Praktica SCA-Fuß.
Praktina Innenmeßprisma
Aus Teilen einer mechanisch defekten Spiegelreflexkamera hergestellt, vereinfacht dieses Umkehrprisma mit Innenlichtmessung das Arbeiten mit der wundervollen Praktina ganz ungemein. Ich konnte zwar nur eine Außenanzeige des Belichtungsmessers ("Lichtwaage") realisieren, allerdings ist diese so nah am Sucherokular gelegen, daß der Abgleich ohne ein Absetzen der Kamera vom Auge möglich ist.
Laser-Koinzidenzlichtschranke
Als Pioniere im Bereich der Makrophotographie und des Makrofilmes gelten Ingeborg und Armin Tölke mit ihren zahlreichen Artikeln in der Fachliteratur und ihren Buchveröffentlichungen. Das Verdienst dieses Ehepaar zeichnete sich dabei dadurch aus, daß sie nicht nur zeigten, wie man zu „schönen“ Makrobildern Bilder kommt, sondern wie dieses Aufnahmegebiet auch sinnvoll zum besseren Verständnis für beispielsweise biologische Vorgänge eingesetzt werden kann. Mit ihrem Fachbuch „Makrofoto – Makrofilm“ haben sie im Jahre 1965 ein Werk vorgelegt, das sogar im internationalen Maßstab für Aufsehen sorgte, weil es Methoden der wissenschaftliche Makrophotographie am Rande des damals technisch Machbaren vorstellte. Einer der Höhepunkte des Buches waren Nahaufnahmen, die Ingeborg Tölke von fliegenden Insekten gemacht hat, indem sie eine sogenannte Koinzidenzlichtschranke einsetzte. Dabei handelt es sich um zwei gekreuzte Lichtschranken, die die Kamera nur dann auslösen, wenn sich das zu photographierende Objekt in genau diesem Kreuzungspunkt befindet. Dorthin wird zuvor auch der Schärfepunkt der Kamera gelegt. Aus diesem Grund wird diese Lichtschrankenart auch als Punktlichtfalle bezeichnet. Als Kameras verwendeten sie zum Teil mehrere Praktinas mit Langfilmmagazin und elektromagnetisch ausgelöstem Elektromotorantrieb.
Die originale Anordnung der Tölkes aus den frühen 1960er Jahren, entnommen ihrem o.g. Buch. Zur Beleuchtung dienten stromfressende Mikroskopierleuchten. Die Lichtschrankenempfänger wurden nach einer einfachen Schaltung des beliebten Fachbuchautors Hagen Jakubaschk aufgebaut.
Weil zur damaligen Zeit nur diskrete Germanium-Bauelemente greifbar waren und als Schrankenlichtquelle stromfressende Glühlampen dienen mußten, war ein ganzer Versorgungswagen nötig, in dem unter anderem ein großer Bleiakkumulator untergebracht war. Was das anbelangt kann man ein halbes Jahrhundert später auf ganz andere Bauelemente zurückgreifen. Herzstück sind zwei Laser, die einen sehr eng gebündelten Lichtstrahl abgeben und nur etwa den hundertsten Teil des Stromes früherer Glühlampen benötigen. Der eigentliche Lichtschrankenempfänger besteht aus einem Schwellwertdetektor vom Typ A302, der mit einer Betriebsspannung von lediglich 2,5 Volt auskommt und trotzdem eine extrem hohe Eingangsempfindlichkeit aufweist. Der niedrige Strom- und Spannungsbedarf dieser Konzeption sorgt dafür, daß meine Konzidenzlichtschranke mit einer einzigen Lithium-Ionen Zelle auskommt, die im Gehäuse Platz findet und trotzdem mehrere hundert Stunden Betriebsdauer ermöglicht.
Dem Lichtschrankenempfänger ist ein Monoflop nachgeschaltet, der zum einen als Impulsverlängerung dient; d.h. es genügen Unterbrechungen des Lichtstrahls von wenigen Mikrosekunden, um auch eine langsame Kamera noch sicher auslösen zu lassen. Zum anderen dient dieser Monoflop auch als Auslösezeitbegrenzung, die bei einer Dauerunterbrechung der Lichtschranke die Kamera nach einer vorwählbaren Zeit abschaltet und somit einen Defekt verhindert.
Auf einem wesentlich neuzeitlicherem Stand der Technik als bei den Tölkes ist auch die Auslösung der anschließbaren Geräte gelöst. Falls nur ein Blitzgerät gezündet werden soll, dann geschieht dies praktisch verzögerungsfrei über einen Thyristor. Auch die Kamera wird nicht wie früher mit einem mechanischen Relais angesteuert, sondern über einen Halbleiter-Schalter auf Basis eines Power-MOSFET, der verzögerungs- und verschleißfrei arbeitet. Beide Ausgänge sind untereinander und von der Lichtschrankenelektronik durch Übertrager bzw. Optokoppler galvanisch getrennt.
Geblieben ist im obigen Anwendungsfall die Praktina als Kamerasystem. Man erkennt, wie weit diese Kamera in den 1950er Jahren ihrer Zeit voraus gewesen ist. Es gab nur wenige elektrisch angetriebene Kameras zu jener Zeit. Eine, die einen präzisen Reflexsucher zu bieten hatte und zudem noch 450 Aufnahmen am Stück ermöglichte, suchte man bei anderen Herstellern vergeblich. Zur Krönung des ganzen wurde dazumal sogar eine Fernauslösung per Funk realisiert.
Mittelformat-Diaprojektor
Selbstgebauter Diaprojektor für 6x6 und Panorama. Besonderheit: Es passen alle Pentacon Six Objektive; auch die Weitwinkel. Das ist praktisch für Panorama-Projektionen. 250 Watt Halogenlampe, elektronisches Netzteil.
Marco Kröger
letzte Aktualisierung: 9. Dezember 2020
Yves Strobelt, Zwickau
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