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Phototechnik aus Jena, Dresden und Görlitz
Die Ercona ist das Ergebnis von Bemühungen des VEB Zeiss Ikon, ein eigenes Modell jener seinerzeit sehr beliebten 6x9-Faltkameras herauszubringen. Zwar war die Zeiss Ikon AG mit ihren Ikontas und Nettars bereits vor 1945 sehr prominent in diesem Segment vertreten, aber all diese Mittelformat-Geräte wurden in Stuttgart gefertigt, sodaß nach dem Kriege in der Sowjetischen Besatzungszone von Null auf neu begonnen werden mußte.
Entwicklung aus den Vorkriegsmodellen heraus
Die Ercona und die Exona sind zweifellos als direkte Nachfahren der Nettar- und Ikonta-Modelle aus der Zwischenkriegszeit anzusehen, auch wenn nach dem Kriege erst einmal in Dresden eine neue "Fertigungsstraße" für diese Kameratypen geschaffen werden mußte. Das lag daran, weil die Produktion von Rollfilmkameras bislang ausschließlich im Zeiss-Ikon-Teilbetrieb Contessa-Nettel-Werk in Stuttgart erfolgt war. Damals, in den 30er Jahren, war diese Nettar/Ikonta-Kamerareihe der Zeiss Ikon AG übrigens nur eine unter unzähligen Mitbewerbern auf dem riesigen Markt der Rollfilm-Faltkameras. Allenfalls die hochwertigen Tessare der Ikontas waren etwas Hervorstechendes. Problematisch blieb aber, daß sich diese hochwertigen Objektive an einer "blinden" Kamera kaum sinnvoll ausnutzen ließen. Brennweiten um 100 Millimeter und Lichtstärken bis 1:3,5 vertragen sich halt schlecht mit einer Entfernungseinstellung nach Schätzung.
Der entscheidende Schritt lag daher in der Einführung eines gekuppelten Entfernungsmessers bei der Super-Ikonta-Reihe, der nunmehr ein präzises Scharfstellen ermöglichte. Dazu wurde der für die Contax entwickelte Drehkeil-Entfernungsmesser auch für die Rollfilm-Modelle übernommen. Das Vorteilhafte an dieser Bauart lag darin, daß mit den Drehkeilen das eigentliche Herzstück des Entfernungsmessers nicht im Kameragehäuse untergebracht werden mußte, sondern an der Frontstandarte in unmittelbarer Nähe zum Objektiv. Auf diese Weise gelang es, von den komplizierten, zur Dejustage neigenden Lösungen mit Hebelübertragungen zu einem gehäuseinternen Schwenkspiegelentfernungsmesser wegzukommen, wie er den Mitbewerbern das Leben schwer machte. Jegliche mechanische Verknüpfungen zwischen Objektiv bzw. Verschluß und Kameragehäuse verursachen bei Faltkameras halt immense Konstruktionsprobleme.
Hier ist schematisch die Weiterentwicklung des üblichen Schwenkspiegelentfernungsmessers (oben) zum Drehkeilentfernungsmesser (unten) dargestellt. Der Vorteil lag vor allem darin, die drehende Bewegung der Frontlinsenseinstellung nicht erst mithilfe von Hebelkonstruktionen umwandeln zu müssen, womit man die ansonsten unvermeidlichen Sorgen um Spiel und toten Gang, die einen Entfernungsmesser sehr schnell unpräzise machen, von vornherein fast vollständig vermeiden konnte. Und wie bereits erwähnt, hatte dieser Entfernungsmessertypus auch große bauliche Vorteile, da derjenige Bestandteil, der genau einjustiert werden mußte, an der Frontstandarte in unmittelbarer Nähe zum Objektiv angebracht oder wie bei der Nettax oder der Tenax II gar mitsamt des Objektivs auswechselbar gestaltet werden konnte.
Beim 6x6-Modell dieser Super Ikonta ging man später sogar noch einen deutlichen Schritt weiter. Statt einer Sucherkamera mit integriertem Entfernungsmesser, die also zwei getrennte Einblicksöffnungen für die beiden optischen Einrichtungen aufwies, konnten hier Sucher und Entfernungsmesser miteinander vereinigt werden. Die erste Rollfilm-Meßsucherkamera war geboren. Erstens wurde es auf diese Weise möglich, das für damalige Verhältnisse unerreicht lichtstarke Tessar 2,8/8 cm sinnvoller auszunutzen und zweitens geschah das auch noch ausgesprochen flink, weil Sucherbildbetrachtung und Scharfstellen nun gleichzeitig stattfinden konnten.
Nach Aussage von Lawrence Gubas, der sich lange Jahre mit der Geschichte des Zeisskonzerns im 20. Jhd. beschäftigt hat, kann man pauschal sagen, daß vor dem Ende des Zweiten Weltkrieges alle Kleinbildkameras aus Dresden kamen, während die Rollfilmkameras weiterhin in den Contessa-Kamera-Werken Stuttgart (Dornhaldenstraße 5) hergestellt wurden. Die Grundlagen für eine solche Spezialisierung dieses Betriebes wurden durch den bekannten Konstrukteur August Nagel gelegt, dessen Firma 1925/26 in der neuen Zeiss Ikon A.G. aufging. Nicht verwechselt werden sollte diese Firma übrigens mit einer 1928 von Nagel außerhalb Stuttgarts neu gegründeten Kamerabauanstalt, die später von Kodak übernommen wurde.
In den Contessa-Werken, die übrigens kaum von Kriegszerstörungen betroffen gewesen sein sollen, waren also nicht nur die gesamten Werkzeuge, sondern auch die entsprechend ausgebildeten Fachkräfte vorhanden, die diese Rollfilm-Faltkameras herzustellen vermochten. Man muß sich also nicht wundern, daß hier die Produktion nach dem Kriegsende bald wieder anlief - lange bevor in Dresden die vergleichbaren Erconas herausgebracht wurden. Es muß also ebenso nicht verwundern, daß eine so hochentwickelte Rollfilm-Meßsucherkamera, wie die unten abgebildete Super Ikonta II, recht bald wieder durch Stuttgart geliefert werden konnte, während man in Dresden aber nie mit einer vergleichbar aufwendigen Rollfilmkamera anschließen konnte. Dafür gab es in Dresden schlichtweg keine spezialisierte Kamerabautradition.
Rekonstruktion der Ikonta in Dresden
Aus dieser Vorgeschichte heraus werden auch die Schwierigkeiten verständlich, die die Geschichte der Ikonta bzw. Ercona in der Sowjetischen Besatzungszone nach 1945 offenbar begleitet haben. Die Bedeutung, die einer solchen 6x9-Faltkamera damals zugemessen wurde, läßt sich daran ablesen, daß sie schon frühzeitig nach dem Kriegsende in die Fertigungsplanungen integriert war. Das belegt auch das nachfolgende Dokument an die Besatzungsmacht vom Herbst 1945. Während die Rekonstruktion der Contax Meßsucherkamera und die Entwicklung einer transportablen Tonkinoanlage (der späteren TK35) dem Zeisswerk aufgebürdet wurden, wurde Zeiss Ikon zur Lieferung der Ikonta verpflichtet.
Angesichts der gerade zuvor im Sommer 1945 erfolgten Demontagen in den Betriebsteilen der Zeiss Ikon AG war eine regelrechte Großserienfertigung der Ikonta zu diesem Zeitpunkt offensichtlich reine Utopie. Im Laufe des Jahres 1946 erfolgte lediglich eine Montage von zuvor ausgelagerten Teilen [Vgl. Jehmlich, Pentacon, 2009, S.63]. Die Rekonstruktion der Ikonta zog sich indes hin. Es handelt sich zwar grundsätzlich um eine einfache Kamera, die jedoch aus einer Vielzahl an Prägeteilen besteht, für die neue Preßformen angefertigt werden mußten. Die Ikonta ist nämlich eine reine Blechkonstruktion. Die inneren Teile, die die Bildbühne formen, bestehen aus Stahlblech, die in eine äußere Schale eingebaut sind, die ihrerseits aus Aluminiumblech geformt ist. Auch die Rückwand besteht aus gedrücktem Aluminiumblech. Von frühen Nachkriegskameras wird berichtet, daß statt Stahl und Aluminium Messing verwendet wurde, weshalb diese Kameras auch merklich schwerer sind.
Nicht ins Bild der bisher bekannten Nachkriegsgeschichte der Ikonta paßt der oben wiedergegebene Bericht an den amerikanischen Geheimdienst vom 10. März 1948 [CIA-RDP82-00457R001300850007-4]. Aus ihm kann man nämlich herauslesen, daß in Saalfeld nach der Rekonstruktion der Contax-Meßsucherkamera und der Verlagerung ihrer Produktionsanlagen in die Sowjetunion während des Jahres 1948 eine ausschließliche Herstellung der Ikonta in Saalfeld erfolge und die dafür notwendigen Werkzeuge vom "Südwerk" des VEB Carl Zeiss Jena bereitgestellt würden. Nicht auszuschließen, daß es sich dabei um eine reine Fehlinformation handelt oder eine geplante Fertigung, die letztlich doch nicht zustande kam. Solche durch die Besatzungsmacht aufgezwungenen "systemfremden" Fertigungszweige wie Kameras oder die Tonkofferanlagen vom Typ TK35 waren für Zeiss Jena ohnehin eine große Last, die man rasch wieder loszuwerden versuchte.
Verkompliziert wird die Geschichte der Ikonta-Rekonstruktion dadurch, daß ab 1946 auch eine Fertigung dieser Kamera in der Sowjetunion als "Москва" in Gang gebracht werden mußte, wozu nicht nur Zeiss-Ikon-Fachleute eingesetzt wurden, sondern ganz offensichtlich auch noch vorhandene Baugruppen, wie dieser Gauthier-Verschluß. Bild: Ambrogio Razzini
Aus einem anderen Bericht an den CIA erfahren wir, daß die Ercona zusammen mit der Mimosa II und der Tenax Anfang der 50er Jahre mittlerweile von etwa 250 Beschäftigten im Mimosa-Werk des VEB Zeiss Ikon hergestellt wurde [Vgl. CIA-RDP83-00415R013200080002-4 vom November 1952]. Einige der angestammten Räume im Ernemannbau sowie das ehemalige ICA-Werk in der Schandauer Straße 76 (vormals Hüttig) bzw. Glashütter Straße 101 (Bild unten) wurden erst Anfang der 1950er Jahre langsam wieder für den Kamerabau zur Verfügung gestellt. Im letzteren Gebäude, das erst in den späten 1930er Jahren errichtet worden war, wurden allerdings noch jahrelang auf einigen Etagen Studenten einquartiert, was naturgemäß völlig unverträglich mit einer geregelten Industrieproduktion war.
Offenbar bereits aus dem Jahr 1948 stammen die unten gezeigten Bilder aus dem Zeiss-Ikon-Werk [Höhne/Pohl, Deutsche Fotothek, Datensatz 70602952.], wo unter dem Titel "Unsere Arbeit, Unser Aufbau, Unser Erfolg" eine Feierstunde stattfand, in der auf die Fortschritte der Nachkriegsjahre 1945 bis etwa Mitte 1948 zurückgeblickt wurde. Die Datierung der Bilder durch die Deutsche Fotothek auf 1950 ergibt daher keinen Sinn. Am Schluß der Feier werden Gratifikationen in Form von Paketen verteilt. In einem Schaukasten sind die Ercona und die Tenax zu sehen.
Während die obige Aufnahme von der Fertigung der Ercona, die ebenfalls als dem Datensatz 70602952 zugehörig angegeben wird, vielleicht noch vom selben Negativstreifen stammen könnte, sind die unten zu sehenden Bilder sicherlich erst nach 1950 entstanden. Ich betone das hier, weil eindeutig in der Deutschen Fotothek eine nachträgliche Vermischung mit dem Datensatz 70602586 festzustellen ist (ähnlich wie es bei den Bildern aus der Fertigung der Contax S von 1949 und 1951 geschehen ist)
Da die angestammten Lieferanten für Zentralverschlüsse in den westlichen Besatzungszonen lagen, entwickelte sich der Nachschub an hochwertigen Spannverschlüssen zu einem echten Engpaß in der Frühphase der Ercona-Fertigung. Zum Anfang dominierte daher ein einfacher Selbstspannverschluß aus ZI-eigener Fertigung sowie die einfachen dreilinsigen Anastigmate "Novar" bzw. "Novonar". Diese Situation besserte sich erst, als ab 1952 mit dem Tempor ein "volkseigener" Spannverschluß zur Verfügung stand. Nun konnte auch das lichtstärkere Tessar 1:3,5 in größerem Umfange angeboten werden, dessen Einbau in einfache Selbstspannverschlüsse mit ihrem schlechten Wirkungsgrad bislang wenig sinnvoll war. Bis zu diesem Punkt war man stets auf die problematischen Westimporte angewiesen.
Seit jedoch die Filmfabrik Wolfen ab Mitte der 1950er Jahre den neuen Agfacolor Ultra stabil liefern konnte, setzte sich immer mehr die Farbphotographie durch, weshalb der Stern der Faltkamera 6x9 rapide zu sinken begann. Statt Schwarzweiß-Kontaktabzüge waren jetzt Farbdiapositive im Kleinbildformat en vogue. Die Rollfilm-Faltkamera aus "Opas Zeiten" wurde selbst in der DDR rasch zum Ladenhüter. Die oben zu sehende Aufnahme aus dem Jahr 1957 dürfte daher bereits den Endpunkt der Ercona-Fertigung dokumentieren [Höhne/Pohl, Deutsche Fotothek, Datensatz 70604107]. In Verschlüssen gefaßte Objektive, die für diese Kameras vorproduziert waren, dann aber nicht mehr gebraucht wurden, sollen noch bis in die 70er in einschlägigen Fachgeschäften als Bastlerware erhältlich gewesen sein.
Es hat schon etwas Seltsames: Werbung für die Ercona aus dem Jahre 1957 mit dem Signet der Kamera-Werke Niedersedlitz. Das lag daran, daß die Herstellung der Stehbildkameras des VEB Zeiss Ikon kurz nach der Frühjahrsmesse 1957 überraschend dem VEB Kamera-Werke zugeschlagen wurde. Näheres dazu hier.
Unten ist eine Vorkriegs-Ikonta einer Ercona gegenübergestellt, damit sich jeder selbst ein Bild bezüglich der Kontinuitäten machen kann.
Modellübersicht
Ercona 6x9
Sach-Nr. Gruppe: 126
Die Ercona 6x9 war die erste der Ercona-Reihe. Nur für das Bildformat 6x9 eingerichtet, fehlen ihr das zweite Kontrollfenster in der Rückwand und der einklappbare 6x6 Rahmen im Klappsucher. Im Prospekt Nr. 3 "Ercona 6x9" vom Februar 1950 sind 3 Varianten vermerkt, diese besitzen alle das vergütete Novar 4,5 f = 11 cm und unterscheiden sich nur durch den verbauten Verschluß.
Katalog-Nr. 126/20 in Junior-Verschluß (1/25 - 1/100 Sek., B)
Katalog-Nr. 126/21 in Prontor-S-Verschluß (1-1/250 Sek.,B) mit Vorlaufwerk und Vacublitzanschluß
Katalog-Nr. 126/22 in Compur-Verschluß (1-1/250 Sek.,B) mit Vorlaufwerk und Vacublitzanschluß
Ercona 6x9 mit Novar 4,5 f = 11 cm in Juniorverschluß Gehäuse-Nr.: 24179 Fabrikations-Nr.: 37060 Bestell-Nr.: 126/20
Ercona 6x9 mit Novar 4,5 f = 11 cm in Junior-Verschluß Gehäuse-Nr.: 31454 Fabrikations-Nr.: 54123 Bestell-Nr.: 126/20
Prospekt Nr. 3 Union Verlags- und Druckerei-GmbH, Dresden N 6 D 19 250 3 - so lautet der vollständige Druckvermerk, D 19 ist die Druckerei-Nummer, die Zahl 250 steht für Februar 1950 und die "3" für die Menge der gedruckten Exemplare in tausend.
Ercona 6x9 (6x6) cm
Sach-Nr. Gruppe: 126
Die Zweiformat-Ercona bekam trotz der umfangreichen Änderungen am Gehäuse keine neue Bestell-Nr. Das heißt, daß die beiden Varianten nicht paralell gebaut wurden, da bei einer Bestellung eine Unterscheidung nicht möglich war. Im Prospekt "Schnell, Sicher, Sparsam mit der Zweiformat-Kamera Ercona" vom Juli 1952 werden nur noch 2 Verschlüsse gelistet, das ist zum einen der Junior-Verschluß ohne PC-Buchse und zum anderen der Tempor-0-Verschluß. Beide mit dem bewährten Novonar 1:4,5/110
Ercona 6x9 (6x6) mit Novonar 4,5/110 V in Tempor 0 Verschluß, Gehäuse-Nr.: 81628 Fabrikations-Nr.: 107627, Bestell-Nr.: 126 29
Der Prospekt "Sicher, Schnell, Sparsam". III/18/104 Zi 1-5-752/646 4000 B 5637 TRPT-Nr. 11451/52 Best.-Nr. 203 DW
Ercona Prospekt III/9/19 It 12829-54 10 1254 1793 TRPT-Nr. 5046-53 Best.-Nr. 212a DI
Exona
Sach-Nr. Gruppe: 127
Die Exona wird häufig als Exportmodell der Ercona II beschrieben. Ich halte das für fragwürdig. Zum einen würde das eine gleichzeitige parallele Produktion der Exona und der Ercona II voraussetzen und zum anderen müsste es Druckschriften für beide Modelle aus der gleichen Zeit geben. Ein weiterer Hinweis gegen die Annahme der Exportausführung sind die Seriennummern sowie explizit die Bestellnummern. Hätte man sicherstellen wollen, dass nicht das falsche Modell in den Export geht, so wäre es unabdingbar, verschiedene Bestellnummern zu vergeben. Dies ist aber ganz offensichtlich nicht geschehen. Auch die Kamera- oder Seriennummern belegen, dass keine gleichzeitige Produktion stattgefunden haben kann. Die nicht unbeabsichtigt erworbene Ercona II im folgenden Abschnitt trägt die Kameranummer 4836 und die Fabrikationsnummer 5.059.466. Die hier gezeigte Exona hat dagegen die Kameranummer 00328 und die Fabrikationsnummer 5.055.997. Zwischen diesen beiden Kameras liegen nach der Seriennummer noch weitere 4508 Kameras. Daraus könnte man schlußfolgern, innerhalb dieser Reihe muss die Gesamtzahl an Kameras der Exona liegen.
Exona mit Tessar 3,5/105 T in Tempor-0-Verschluss mit Vorlaufwerk und Blitzanschluss
Gehäuse-Nr.: 00328 Fabrikations-Nr.: 5055997
Bestell-Nr.: 127/37
Kurzanleitung für die Exona
III-9-16 Jt 2934/56 1,5 685
Ercona II
Sach-Nr. Gruppe: 127
Das letzte Modell der Ercona-Reihe ist die Ercona II.
Ercona II mit Novonar 4,5/11 cm V in Junior-Verschluß
Gehäuse-Nr.: 004836 Fabrikations-Nr.: 5059466
Bestell-Nr.: 127/20
Ein weiteres Exemplar der Ercona II
Ercona II mit Novonar 4,5/110 V in Junior-Verschluß
Gehäuse-Nr.: 13574 Fabrikations-Nr.: 5067554
Bestell-Nr.: 127/20
Wie zur Exona, ist die Kurzanleitung zur Ercona II nur eine Abbildung der Kamera und die Liste der nummerierten Bedienelemente.
Obwohl das dazugehörige Exemplar der Ercona II schon die Nummer 4836 trägt, ist in der Kurzanleitung noch die Exona abgebildet.
Druckvermerk: III-9-16 It 2934/56 1,5 685
Keine Bestellnummer
Preise 1957 Ercona II
mit Novonar
in Tempor 154,- DM
in Automat 127,- DM
mit Tessar
in Tempor 182,- DM
Bedienungsanleitung zur Ercona II von 1956
III-9-16 Jt 2509/56 23 686
Bestell-Nr. 1228 D
Gehäuse
In der Ercona-Reihe gibt es vier verschiedene Gehäuse aber nur zwei Sach-Nummern.
Sach-Nr.: 126
Das erste Gehäuse ist nur für das Format 6 x 9 ausgelegt, deshalb fehlt das zweite Bildzahlenfenster. Alle anderen Einrichtungen wie die Doppelbelichtungssperre sind vorhanden. Ein weiteres Merkmal der frühen Kameras, ist das Messing-Gehäuse.
Sach-Nr.: 126
Am zweiten Gehäuse wurde bis auf das verwendete Material nichts verändert.
Hier bestehen die Rückwand und das Gehäuse aus Aluminium.
Sach-Nr.: 126
Mit dem dritten Gehäuse, wurde die Möglichkeit zum 6 x 6 Bild eingeführt, hierzu erhielt das Gehäuse ein
zweites Bildzahlenfenster und einen Sucher-Rahmen in dem eine 6 x 6 Maske eingeklappt werden konnte.
Die Bildfeldmaske 6 x 6 fehlt zwar heute bei vielen Kameras, gehört aber auch dazu.
Sach-Nr.: 127
Als letzte Neuerung ist die verchrohmte Deckkappe zu nennen, diese beinhaltet einen optischen Durchsichtssucher in den mit einem Drehknopf eine 6 x 6 Maske eingeschwenkt werden kann. Auf der Deckkappe wurde noch ein Steckschuh angebracht.
Verschlüsse
Die Verschlüsse sind mit Abstand die größte Variable an der Ercona. Daß ich für nur einen kleinen Teil eine Bestellnummer angeben kann, liegt daran, daß es praktisch keine Quellen gibt, in denen diese für Endverbraucher aufgeführt wurden. Im letzten Abschnitt finden sie aber weitere Verschlüsse in Kombination mit den Objektiven.
Bezeichnung im Wortlaut des Sachnummern Registers | Sachnummer |
Automatverschluß Priomat Gr. 0, B-25-50-100 Blitzkontakt f. Novonar 4,5/110 oder Tessar 3,5/105, Normalausführung (f. Ercona) | 103 000 |
Tempor 0 Verschluß m. Vorlaufwerk u. Blitz- einrichtung f. Tessar 3,5/105 m. konischer Frontplatte (f. Ercona) | 104 010 |
Tempor 0 m. Vorlaufwerk u. Blitzeinrichtung f. Novonar 4,5/110 m. konischer Frontplatte (f. Ercona) | 104 030 |
Tempor 0 m. Vorlaufwerk u. Blitzeinrichtung f. Tessar 3,5/105 m. flacher Frontplatte (f. Ercona) | 104 040 |
Tempor 0 m. Vorlaufwerk u. Blitzeinrichtung f. Novonar 4,5/110 m. flacher Frontplatte (f. Ercona) | 104 050 |
Optik im Verschluss
Im wesentlichen wurden nur zwei Objektiv-Typen an der Ercona verbaut. Dies sind zum einen das Novar 4,5/110 und zum anderen das Tessar 3,5/105. Das Novar gibt es ohne Vergütung und mit Vergütung und wurde später in Novonar umbenannt.
Die Nummern dieses Abschnittes bilden zusammen mit den Nummern des Abschnittes "Gehäuse" die Bestellnummer der Kamera. Dabei ist aber zu beachten, daß Verschlüsse, die erst 1952 oder noch später zur Verfügung standen nicht mit dem Novar oder an der Ercona 6 x 9 verbaut worden sein können.
Bezeichnung im Wortlaut des Sachnummern Registers | Sachnummer |
Novonar 4,5/110 in Junior-Verschluß 0 25-50-100-B (Ercona) | 100 200 |
desgl. engl. | 100 201 |
Novonar 4,5/110 in Prontor-S-Verschluß 1-250-B Blitzkontakt mit konischer Frontplatte (Ercona) | 100 220 |
desgl. engl. | 100 221 |
Novonar 4,5/110 in Tempor 0, 1-250-B Blitzkontakt mit konischer Frontplatte (Ercona) | 100 290 |
desgl. engl. | 100 291 |
Novonar 4,5/110 in Priomat 0, 25-100-B Blitzkontakt mit flacher Frontplatte (Ercona) | 100 300 |
desgl. engl. | 100 301 |
Tessar 3,5/105 in Tempor 0, 1-250-B Blitzkontakt mit konischer Frontplatte (Ercona) | 100 330 |
desgl. engl. | 100 331 |
Tessar 3,5/105 in Tempor 0, 1-250-B Blitzkontakt mit flacher Frontplatte (Ercona) | 100 370 |
desgl. engl. | 100 371 |
Novonar 4,5/110 in Tempor 0, 1-250-B Blitzkontakt mit flacher Frontplatte (Ercona) | 100 380 |
desgl. engl. | 100 381 |
Tessar 3,5/105 in Prontor-S-Verschluß 0 1-250-B Blitzkontakt mit konischer Frontplatte (Ercona) | 100 400 |
desgl. engl. | 100 401 |
Novonar 4,5/110 in Prontor-S-Verschluß 1-250-B Blitzkontakt mit flacher Frontplatte (Ercona) | 100 420 |
desgl. engl. | 100 421 |
Novonar 4,5/110 in Prontor SVS 0, 1-300-B Blitzkontakt mit flacher Frontplatte (Ercona) | 100 430 |
desgl. engl. | 100 431 |
Novonar 4,5/110 in Prontor SVS 0, 1-300-B Blitzkontakt mit konischer Frontplatte (Ercona) | 100 440 |
desgl. engl. | 100 441 |
Tessar 3,5/105 in Prontor SVS 0, 1-300-B Blitzkontakt mit flacher Frontplatte (Ercona) | 100 450 |
desgl. engl. | 100 451 |
Tessar 3,5/105 in Prestor SVS 0, 1-300-B Blitzkontakt mit konischer Frontplatte (Ercona) | 100 460 |
desgl. engl. | 100 461 |
Yves Strobelt, Marco Kröger
letzte Änderung 6. Februar 2024
Yves Strobelt, Zwickau
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