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Phototechnik aus Jena, Dresden und Görlitz
Panascope 8 is an amateur widescreen format on Double Eight film introduced in the mid 1950s by the French cine camera maker "EMEL". Later this film format was "re-invented" several times with some minor changes to the aspect ratio [Sonex "Dual-Eight", "Ultrapan"]. The idea behind it is to expose the Double Eight material on full width and not to slice it after developing. Interested in this technical principle, I converted several cameras to feature this format and also made a convenient projector. A variation of this widescreen principle works with Double Super Eight instead of Double Eight material and thus gives an even larger picture (also known as “Ultrapan 3.1”).
Dieser Prismenanamorphot mutet ziemlich ungewöhnlich an. Und im Prinzip hat er sich auch international nicht durchsetzen können, obwohl er den ein oder anderen Vorteil gegenüber den bekannten Zylinderlinsenanamorphoten zu bieten hat. Letztere haben nämlich für die senkrechte und waagerechte Richtung zwei verschiedene Brechkräfte (für die Senkrechte liegt sie stets bei Null), weshalb der Schärfeabgleich für Horizontal- und Vertikallinien getrennt vorgenommen werden muß. Das fällt beim Prismenanamorphot weg, was ein Nachregulieren der Schärfe sehr vereinfacht. Er ließ sich auch ohne wesentliche Kostensteigerung mit weitem Durchmesser herstellen, was bei großen Kinotheatern mit ihren langen Brennweiten sehr vorteilhaft war, weil man trotzdem lichtstarke Objektive einsetzen konnte. Und noch etwas: Beim Prismenanamorphot läßt sich auf einfache Weise durch leichtes Verdrehen der Prismen der Entzerrungsfaktor zwischen 1:2 und 1:1,5 wechseln. Letzteres wäre sehr vorteilhaft gewesen, wenn sich in der DDR das VistaVisions-Verfahren durchgesetzt hätte.
Ein kurzer Test des Verfahrens
Auch eine solche Kamera habe ich gebaut. Basis war eine ältere Version der Quarz DS8 mit Durchsichtssucher. Die ersten Ergebnisse sind sehr vielversprechend.
Mittlerweile habe ich einen deutlich ausgereifteren "Scanner" gebaut, der alle 16 mm breiten Materialien digitalisiern kann, ganz gleich ob 16mm-, Doppelacht-, oder Doppel-Superacht-Perforation vorliegt. Damit kann ich jetzt auch Panascope/Ultrapan 3.1 sinnvoll verarbeiten.
Nachtrag zum Halb-16-Format: Ich habe mittlerweile eine sehr interessante Information gefunden, die wohl heute keiner mehr weiß. Das Halb-16-Format ist WESENTICH älter, als bislang gedacht. Zu diesem Verfahren liegt nämlich tatsächlich unter der Nummer 722 200 eine Patentanmeldung aus dem Jahre 1939 vor. Als Erfinder wurde Gerhard Schwieger benannt. Fast zwei Jahrzehnte später hat dieser Mann seine Idee, die durch die nachfolgenden Kriegsereignisse wohl rasch in Vergessenheit geriet, in einer Fachzeitschrift in Erinnerung gerufen [Schwieger, Gerhard: Kann der 16-mm-Amateur die laufenden Kosten senken?; in: Bild und Ton, Heft 10/1956, S. 278.]. Wenn man diesen Text aufmerksam liest, dann wird einem schnell klar, wieso sich dieses auf den ersten Blick so einfach klingende Verfahren nie durchgesetzt hat. Schwieger meinte, es genüge, wenn man in das Bildfenster des Projektors eine "schmale Führungsschiene" einlege. Diese solle zur Anlenkung des Filmes mit zwei Ösen versehen sein, durch die jener liefe und dadurch nicht von den Zahnrollen rutsche. Zur Verdeutlichung fügte er die Zeichnungen seines Patentes von 1939 bei. Natürlich läuft ein halbierter 16mm-Film keineswegs sauber über die 16mm breiten Zahntrommeln. Da helfen auch Ösen an der Bildfenstereinlage nicht. Nach wenigen Durchläufen wäre der Film verkratzt. Bliebe noch die Idee, den Film unzerschnitten zu belassen. In diesem Falle würde zumindest eine Bildfenstermaskierung und ein kurzbrennweitiges Projektionsobjektiv mit integrierter Bilddrehung um 90 Grad genügen. Das hätte aber wiederum den Nachteil, daß ein solcher unzertrennter Halbsechsehn Film nicht mehr geschnitten werden könnte, denn wie beim in beide Laufrichtungen bespielten Tonband würde man stets auch die gegenläufige Spur mit verstümmeln.
Yves Strobelt, Zwickau
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